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Hiking Hero

Vom Ultrawandern zum BMW BERLIN-MARATHON - Teil 1

Wie die Sportarten Laufen und Hiken voneinander profitieren!

Laufen und Wandern sind zwei völlig unterschiedliche Sportarten. Wer die Marathondistanz oder gar längere Strecken bis 100 Kilometer und mehr wandern möchte, fordert den Körper anders als bei einem Lauf. Dennoch können beide Sportarten voneinander profitieren. Und manchmal legt ein intensives Wandertraining sogar den Grundstein für eine Teilnahme als Läufer:in beim von SCC EVENTS organisierten BMW BERLIN-MARATHON.

Stefanie und Wolfgang begaben sich auf die Reise vom Extremwandern zum Marathonlaufen mit dem Ziel BMW BERLIN-MARATHON.

Extemwandern zum Beispiel beim HIKING HERO

Ultrawandern, also das Wandern von Distanzen von 42 Kilometern und mehr (z. B. HIKING HERO mit 44 km), wird immer populärer. Zunehmend mehr Menschen entdecken das intensive Wandern als Sportart für und stellen sich der Herausforderung, mindestens die Marathondistanz, aber auch Strecken von 50, 100 oder sogar noch mehr Kilometern per pedes zurückzulegen. Lange Zeit hatte das Wandern den Ruf, eine Freizeitbeschäftigung für Senioren und Pensionäre zu sein. Dass diese Annahme mittlerweile der Vergangenheit angehört, zeigt sich nicht nur durch die wachsende Popularität des Wanderns bei kurzen Strecken, sondern ebenso durch den Run auf Wanderevents mit sehr langen Strecken. Diese Veranstaltungen dauern teilweise bis zu 24 Stunden oder länger und werden über Nacht ausgetragen.

Eine Wandergruppe für gemeinsame Trainings-Märsche

Der persönliche Weg der Autoren dieses Textes (Stefanie Nonnenmann und Wolfgang Niedermeier) zum Ultrawandern begann 2017 bzw. 2018. 2017 hatte Wolfgang im Internet von einem 100-Kilometer-Marsch von München nach Mittenwald erfahren und diesen nahezu unvorbereitet in Angriff genommen. Während des 100ers verfluchte er alles, aber trotzdem erreichte Wolfgang irgendwie das Ziel. Obwohl Sport bis dahin in seinem Leben kaum eine Rolle gespielt hatte, folgte auf den ersten 100er ein zweiter 100er – und daraus 2018 die Idee, sämtliche 50- und 100-Kilometer-Märsche eines Veranstalters deutschlandweit in einem Jahr zu finishen. Da dieser ambitionierte Plan allerdings doch etwas mehr Vorbereitung erforderte, gründete Wolfgang Ende 2017 eine Wandergruppe für gemeinsame Trainings-Märsche.

100 Kilometer wandern statt Halbmarathon laufen

In dieser Trainingsgruppe traf Wolfgang auf Stefanie, die die Jahre zuvor zwar immer mal wieder ein bisschen Lauftraining absolvierte, aber nicht wirklich mit Herz bei der Sache war. Ambitionierter wurde ihr Training erst im Frühjahr 2017, als Stefanie ihrem Leben eine Wendung gab. Sie nahm zehn Kilo Gewicht ab, begann damit, den Sport lieben zu lernen und beschloss, einen Halbmarathon zu laufen. Eine Knieverletzung durchkreuzte ihren Plan. Auch Stefanie erfuhr durch Zufall im Internet von 100-Kilometer-Märschen, fand die Idee spannend und wurde auf die Wandergruppe von Wolfgang aufmerksam. Gemeinsam trainierten die beiden in einer rund 15-köpfigen Gruppe. Im Mai 2018 absolvierte auch Stefanie ihre ersten 100 Kilometer am Stück.

Tipps und Ratschläge zum Ultrawandern

Das Ultrawandern wurde auf diesem Weg für beide zur Leidenschaft. Ab sofort war ihr Leben geprägt von Märschen, Reisen zu Märschen, Trainingswanderungen. Es gab Höhen, aber es gab auch Tiefen. Wunderbare Events und solche, die mit purem Schmerz und zahlreichen Hürden alles forderten. Es gab einige wenige Abbrüche, aber trotzdem nahmen sie die Herausforderungen immer wieder gerne an. Ihre Erfahrung wuchs. Zunehmend mehr Neueinsteiger:innen schlossen sich der Trainingsgruppe an und fragten nach Tipps und Ratschlägen. So entstand die Idee, aus all diesen Ratschlägen ein Buch zu verfassen. Ein Verlag war schnell gefunden und im Februar 2021 kam das „Handbuch Ultrawandern“ auf den Markt, das bis heute in der Szene als absolutes Standardwerk gilt und vor allem von Anfänger:innen gekauft wird.

Zahlreiche Wanderevents bis Santiago de Compostela

Die Jahre 2019 bis 2022 waren von zahlreichen Wanderevents geprägt. Reisen durch Deutschland und das benachbarte Ausland, immer mit dem Ziel, dort 50 oder 100 Kilometer zu wandern. 2020, in der Coronazeit, fielen diese Reisen aus. Um weiter im Training zu bleiben, begannen sie im Frühjahr 2021 aus einer Laune heraus, den Münchner Jakobsweg von München nach Lindau immer wieder in einzelnen, jedoch sehr langen Etappen von 30-50 Kilometern zu gehen. Dies war zunächst als Training gedacht. Doch als sie in Lindau ankamen, wollten beide unbedingt weiter.

2022 durchwanderten sie in weniger als zwei Wochen die komplette Schweiz von Konstanz bis Genf, 2023 starteten sie wieder in Genf und setzen den Weg 2,5 Wochen lang fort und legten dabei 550 Kilometer zurück. Die letzten 450 Kilometer auf französischer Seite stehen für den Sommer 2024 auf der Agenda, bevor es 2025 auf die finalen 800 Kilometer bis Santiago de Compostela und noch weiter bis Kilometer 0 an der Küste geht. Auch die Umsetzung dieses Wanderprojektes wäre ohne ihre Ultrawander-Erfahrung nicht ohne Weiteres möglich.

Langes Wandern macht glücklich, aber …

Ohne Zweifel äußern die Zwei, dass sie das lange Wandern glücklich macht und erfüllt. Für sie ist es ein ambitionierter Sport, aber auch ein zeitaufwendiger. Und trotz der tollen Events, trotz aller Erfahrung, trotz aller Freude, fragten sie sich irgendwann: Gibt es sportlich noch mehr? Noch andere Herausforderungen? Noch weitere Highlights? Außerdem kam die Frage zum zeitlichen Aspekt hinzu: Lange Trainingswanderungen verschlingen unglaublich viel Zeit. Stefanie und Wolfgang suchten nach Alternativen, um sich zusätzlich anderweitig fit zu halten – effektiv, und trotzdem weniger zeitaufwendig? Dabei kamen Erinnerungen hoch …